Dutzende Staats- und Regierungschefs haben ihre Teilnahme am Fünften World Holocaust Forum in Jerusalem bestätigt

(Jerusalem, 20. November 2019) – Rund 30 Staats- und Regierungsoberhäupter aus der ganzen Welt werden am 23. Januar 2020 in Yad Vashem, der internationalen Holocaustgedenkstätte in Jerusalem, am Fünften World Holocaust Forum teilnehmen.

Zum Auftakt zu dieses historischen Ereignisses wurde heute Morgen eine Pressekonferenz in der Residenz des Präsidenten des Staates Israels abgehalten. Nebst israelischem Präsident Reuven (Ruvi) Rivlin, dem israelischen Außenminister Katz, sowie des Vorsitzenden von Yad Vashem, Avner Shalev, nahm der Präsident der World Holocaust Forum Foundation Dr. Moshe Kantor an der Konferenz teil. Alle Beteiligten betonten die herausragende Bedeutung dieses Ereignisses und die dringende Notwendigkeit, gegen Antisemitismus und Holocaustleugnung vorzugehen.

Die Veranstaltung wird unter dem Titel „An den Holocaust erinnern, den Antisemitismus bekämpfen“ stattfinden, von der World Holocaust Forum Foundation in Zusammenarbeit mit Yad Vashem organisiert und unter Schirmherrschaft des Präsidenten des Staates Israel stehen.

Während die Welt sich auf den 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz vorbereitet, muss die Botschaft, dass Antisemitismus in unserer globalen Gesellschaft keinen Platz hat, unmissverständlich klar sein.

Französischer Staatspräsident Emmanuel Macron, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Präsident der Russischen Föderation, Vladimir Putin, Präsident der Italienischen Republik, Sergio Mattarella, und Österreichischer Bundespräsident Alexander Van der Bellen gehören unter anderen zu den Staatsoberhäuptern, die bisher ihre Teilnahme an diesem historischen Ereignis bestätigt haben.

Die Veranstaltung steht im Zeichen steigender Zahlen hasserfüllter und gewalttätiger antisemitischer Vorfälle, insbesondere in Europa.. Angesichts dieser alarmierenden Situation, kann die Notwendigkeit für Aufklärungsarbeit hinsichtlich der Gefahren von Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, das fortbestehende Gedenken, sowie die Förderung von Holocaustforschung nicht ausreichend betont werden, wodurch die Relevanz des Forums untermauert wird.

Kommentar des Israelischen Staatspräsidenten, Reuven Rivlin
“In ein paar Wochen werden sich mir Staatsoberhäupter und Spitzenpolitiker anschließen, die vom Europäischen Jüdischen Kongress und Yad Vashem zum 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz-Birkenau nach Jerusalem eingeladen wurden.

Die Staatspräsidenten Russlands, Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Österreichs werden zusammen mit einem Abgesandten des Vereinigten Königreichs und vielen weiteren weltweiten Spitzenpolitikern nach Jerusalem kommen, um Herangehensweisen im Kampf gegen Antisemitismus zu erörtern. Wir werden zusammentreffen, um zu diskutieren, wie wir das Andenken des Holocausts an die der kommende Generationen die in einer Welt ohne Überlebende leben werden, weitergeben können. Wir werden diskutieren, welche Schritte unternommen werden müssen, um die Sicherheit von Juden auf der ganzen Welt zu gewährleisten. ”

Kommentar des Israelischen Außenministers, Israel Katz:
„Eine solch hochrangige Veranstaltung in Jerusalem, der Hauptstadt Israels, 75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz, abzuhalten, ist von großer historischer und persönlicher Bedeutung für mich. Ich bin der Sohn der Holocaust-Überlebenden Meir und Malka Katz, mögen sie in Frieden ruhen. Meine Mutter Malka Katz war in Auschwitz und wurde auf den Todesmarsch geschickt.

Seit diesen dunklen Tagen haben wir unser Heimatland verteidigt und weiterentwickelt. Heute ist der Staat Israel stark und fortschrittlich. Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) stellen sicher, dass das jüdische Volk seinen Feinde niemals wieder wehrlos gegenüber stehen wird. Trotzdem nimmt der Antisemitismus weltweit zu. Dies spiegelt sich in gewaltsamen Angriffen auf Jüdinnen und Juden, zerstörten Friedhöfen, Hetze und sogar Mord wider. Die internationale Gemeinschaft geschlossen gegen den Aufstieg des Antisemitismus stehen.”

Kommentar des Gründers und Präsidenten der World Holocaust Forum Foundation, Dr. Moshe Kantor:
“Das Gelöbnis „niemals zu vergessen“, sollte Geltung für die gesamte Menschheit haben, nicht nur für das jüdische Volk”, sagte Dr. Moshe Kantor, Präsident des World Holocaust Forum. „Jüdisches Leben in Europa ist erneut in Gefahr. Es wird bedroht durch Alltägliche Belästigungen und Angriffe, auf der Straße, in Schulen, an Universitäten und im Internet. Sogar in den eigenen vier Wänden werden Jüdinnen und Juden heute bedroht. Es ist so schlimm geworden, dass die überwiegende Mehrheit der Jüdinnen und Juden in Europa sich nicht mehr sicher fühlt.“

„Antisemitismus ist eine Form von Hass, die keine Grenzen kennt und in mehreren Ideologien beheimatet ist. Jüdinnen und Juden werden unerbittlich von der Linken, der Rechten und aus der Mitte der Gesellschaft angegriffen. Wir befinden uns an einem entscheidenden Punkt in der Geschichte, an dem die Führungsebene der Welt handeln müssen, denn Worte sind nicht genug. Das World Holocaust Forum wurde von uns als Ort konzipiert, an dem wir gemeinsam einen Aktionsplan erstellen können, um aggressiv gegen Antisemitismus vorzugehen.“

Kommentar des Yad Vashem Vorsitzenden Avner Shalev:
“Der Holocaust ist das Paradigma, um die Fähigkeit des Menschen zu messen, sich auf radikale, grausame und systematisches Übel einzulassen. Dies nicht nur wegen seines beispiellosen Ausmaßes – der Ermordung von sechs Millionen jüdischen Männern, Frauen und Kindern – sondern auch wegen des Grundgedankens der nationalsozialistischen Ideologie: der Ausrottung des jüdischen Volkes, um eigene nationale Interessen und die einer “rein deutschen Rasse” zu schützen.

Die Fähigkeit einer fortgeschrittenen Gesellschaft, die Ausrottung eines ganzen Volkes und einer ganzen Kultur zu rechtfertigen, wurde gestützt und sogar gefördert durch uralte antisemitische Stereotype, von denen heute in unserer globalen post-Holocaust Gesellschaft immer noch einige präsent sind.

“Yad Vashem setzt sich unermüdlich dafür ein, dass das Wissen und Bewusstsein über die Geschichte des Holocaust gestärkt wird, um sicherzustellen, dass das Andenken auch 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs relevant bleibt. Hier liegt ebenfalls ein wichtiges Werkzeug zur Bekämpfung von Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, allesamt alarmierende Erscheinungen, die heute weltweit auf dem Vormarsch sind.”

Über die World Holocaust Forum Foundation
Die World Holocaust Forum Foundation wurde 2005 von Dr. Moshe Kantor, Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses, gegründet. Sie ist eine internationale Organisation, die sich für die Bewahrung der Erinnerung an den Holocaust und seiner Lehren für die gesamte Menschheit engagiert, einschließlich der Bekämpfung des zunehmenden Antisemitismus. Vorherige Austragungsorte des World Holocaust Forums waren in Auschwitz, Babi Yar und Theresienstadt, in Zusammenarbeit mit Yad Vashem, mit der höchster politischer und diplomatischer Repräsentanz.

 

Hier finden Sie ein Video der Pressekonferenz:

Ansprache von Dr. Moshe Kantor, Präsident der World Holocaust Forum Foundation und des Europäischen Jüdischen Kongresses (25:18 – 32:30).

 

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